Ein christliches Begegnungszentrum in Mecklenburg-Vorpommern

Hanna ist 88 Jahre alt, war 14 Jahre für den evangelischen Entwicklungsdienst Brot für die Welt in Tansania aktiv und möchte jetzt zur Entstehung eines christlichen Begegnungszentrums in Mecklenburg-Vorpommern beitragen.

Sie sucht dafür Mitstreiter und Umsetzer.

Wer Kontakt mit Hanna aufnehmen möchte, wende sich bitte ans Traumkraftwerk.

Interview mit Hanna am 4. Juni 2017

Welches ist dein Traum?

Letztlich ist es ein genuin christliches Motiv. Weil mir persönlich nach schwierigen Entwicklungsphasen in meinem Leben der christliche Glaube einen wirklichen Halt gegeben hat, möchte ich gerne partizipieren, dass Menschen, die auch Wünsche haben, oder es auch schwer haben, zumindest sagen, das ist was, was hilft.

Es geht um eine Begegnungsstätte. Die Inspiration habe ich vom Café Impuls in Ost-Berlin. Für mich ist es wie eine Fortsetzung unserer Mission, unseres Auftrages in Tansania. Wir haben 14 Jahre in einem Entwicklungsland gearbeitet. Unter einem doppelten Gesichtspunkt: Einmal praktisch zu helfen, auch durch das, was mein Mann als Baufachmann beitragen kann und ich durch Erfahrung in Pädagogik, als Hilfe zur Selbsthilfe und auch meinen Halt, meine Motivation, meinen Fels mit zu transportieren und als christlichen Auftrag zu erfüllen.

Wie wirkt sich jetzt aktuell dein Traum auf dein Leben aus?

Die Zeit des Café Impuls liegt jetzt 2 Jahre zurück, aber es ist merkwürdig aktuell in meinen Gedanken und ich weiß, es ist nicht zu Ende, es ist nicht abgeschlossen. Ich habe auch die Einladung, wieder nach Berlin zurück zu kommen. Aber das sehe ich noch nicht, das müsste ich überprüfen, denn ich bin 88 Jahre alt und habe eine große Familie und habe auch in der Gemeinde Aufgaben. Jetzt geht es für mich darum, das richtig zu analysieren: Ist es für mich noch dran, einen eigenen Auftrag weiter zu tragen?

Wie wird es sein, wenn sich dieser Auftrag, dieses Projekt konkret erfüllt hat? In welchem Zeitraum könnte es verwirklicht sein?

Mein Beitrag in diesem Projekt - ein Teilbeitrag, ein sehr grundsätzlicher Beitrag - wäre einen Platz zu schaffen. Da ich die Frau eines Architekten war, weiß ich, wie wichtig Räumlichkeiten sind. Man kann etwas nicht machen bei Regen unter einem Baum, es muss einen festen Platz geben. Eigentlich sehe ich darin meinen Hauptauftrag. Dafür zu sorgen.

Nehmen wir mal an, du hast es geschafft. Du hast einen guten Platz geschaffen für diese Begegnungsstätte, wann könnte das sein, in welchem Zeitraum könntest du das geschaffen haben?

Das ist gar nicht so eine lange Zeitspanne: 4 - 5 Monate. Denn ich habe ja schon Recherchen gemacht, ich bin schon rumgefahren und habe geguckt, und habe schon ganze Projektbeschreibungen, Bauernhöfe und Gutshöfe, die eventuell in Frage kommen…. Aber - es ruht. Die Widerstände kommen in der Reflexion über mein Alter und daher dass ich bis jetzt niemanden gefunden habe, der es echt mitträgt, der es sogar kritisch beäugt, wie z.B. meine Familie.

Sagen wir mal, es sind jetzt 5 Monate vergangen und du hast einen sehr guten Platz gefunden dafür. Es ist alles genauso gekommen, wie du es dir gewünscht hast…. Und wir treffen uns wieder und sprechen miteinander … Und dann frag ich dich: Hey, Hanna, wie hast du das gemacht? Erzähl mal, was ist passiert? - Und du erzählst mir…

Ich habe keine genauen Vorstellungen, ich weiß nur, dass sehr viel Land, also Platz ringsum sein muss. Es ist dort sehr remote. Das Haus ist verfallen, aber es ist Natur. Und es ist Platz. Es ist Platz für Familien…. Wenn ich an die innere Gestaltung denke, da kann ich nicht mehr die treibende Kraft sein…

Innere Gestaltung macht jemand anders, aber du hast den guten Platz gefunden?

Ja.

Wie sieht denn da so die Gegend aus?

Ganz verstreut. Das nächste Anwesen eventuell 6 - 7 km weg.

Kann man es sehen von da aus?

Manchmal auch nicht. Machmal denkt man, das ist absolute Einöde.

Ich bin ja dort nicht zuhause, aber ich bin dort schon mit dem Bus durch die Gegend gefahren. Der Fahrer hat gefragt: „Wollen Sie da siedeln?“

Wir sind jetzt 5 Monate weiter, du hast den Ort gefunden und du hast auch jemanden gefunden, der die innere Gestaltung übernehmen kann.

Ja, das müsste nicht nur einer sein, sondern eine kleine Gruppe.

Wie hast du diese kleine Gruppe ausfindig gemacht?

Zum Beispiel indem ich an so einer Konferenz wie dieser hier teilgenommen habe. In der Gemeinde habe ich das natürlich auch schon vorgestellt, aber mehr im kleineren Kreis. Die Schwierigkeit ist, dass ich in einer sehr aktiven Gemeinde bin, vom CVJM geprägt, die mehrere Projekte haben und ich wage kaum, noch mal ein neues hinzuzufügen. Dann denke ich manchmal, da habe ich nicht genug Selbstbewusstsein.

Wir stellen uns vor, wir sind in der Zukunft, du bist fertig damit, du hast es alles geschafft und ich frag dich jetzt: Wie hast du es angestellt? Wie hast du das geschafft?

Also einmal war es eine starke Vision. Der Antrieb. Und es hatte auch noch sehr viel mit dem zu tun, was wir in der Vergangenheit gemacht haben.  Als wir geheiratet haben, haben mein Mann und ich gefragt: Was ist unser Auftrag? - Was wird unser Lebensauftrag sein? Darüber haben wir viel nachgedacht und auch gebetet. Und auch mit Freunden gesprochen. Auch mit Freunden, die sehr kritisch waren und diese, die das alles in Frage gestellt haben, waren eigentlich die besten Ratgeber. Die nicht gesagt haben, „das ist alles toll“, sondern: „Überlegt mal, wie riskant das alles ist und wie unsicher.“ - Aber trotzdem diese Vision, diese Freude…. Eigentlich ist es für mich die Fortsetzung unseres gemeinsamen Lebensauftrags. Dass ich da als alte Frau nochmal in ein missionarisches Café gehe, da weiß ich auch gar nicht, warum ich das gemacht habe. Aber die Zeit kann ich im Moment nicht reflektieren, wo der Antrieb eigentlich her kam. Aber eigentlich: Ich wusste, mein Mann ist heimgegangen und ich bin zurück geblieben, und was nun? Es ist ja nicht beendet.

Wir sind in der Zukunft, du hast es beendet. Wie hast du es angestellt?

Ich habe in meinem Herzen den Auftrag weiter getragen und ich habe gebetet. Gebet ist für mich was sehr Wesentliches. Ich habe mit Gott darüber gesprochen und er hat es mir nicht ausgeredet. Und ich glaube, das geht. Dass ich mir nicht isoliert als alte Frau was ausdenke, sondern wenn ich zur Gemeinde gehöre und in Verbindung, im Glauben lebe, dann muss er mir auch irgendwie helfen. Oder mir die Schritte ein bisschen lenken.

Das hört sich ja fast so an, als ob jetzt, wo du es hast, das Grundstück, und wir schauen über die Ländereien…. dass auf dem Weg dir Gott geholfen hat?

Sehr.

Erzähl mir doch bitte mal eine wichtige Station, die du erlebt hast auf dem Weg dazu, dies Grundstück zu kaufen. - Was war das Entscheidende, was geschehen ist, damit du dies Grundstück bekommen hast?

Das Entscheidende war der Antrieb. Und das Entscheidende war auch die Erfahrung dieser Zeit im Café Impuls, wo ich mitgearbeitet habe. Das habe ich verinnerlicht, deren Zweck. Der traf sich mit dem was ich auch will und was wir immer gemacht haben. Wir haben immer gedacht: Evangelium leben, Gastfreundschaft zeigen, wie man als Christ vernünftig lebt. Eigentlich nichts besonderes. Nur was eigentlich jeden Einzelnen, jeden Christen betrifft. Und da war es ja auch schon Ostberlin, also Ostdeutschland und auch entkirchlicht… Da habe ich gesehen, in dieser Riesenstadt Berlin gab es dieses Unternehmen, Café Impuls, und vor uns lag dieses riesige Mecklenburg-Vorpommern… Jetzt habe ich auch erkannt, dass es dort auch schon so Punkte gibt, wo ähnliches gestaltet wird, aber trotzdem ist es ein Riesengebiet, und ich würde gerne nach dem Vorbild des Café Impuls dort eine Begegnungsstätte schaffen.

Erzähl mir mal ein bisschen was aus dem Alltag dort, wie ist es denn da? Kommen da Leute zum Kaffee trinken? Was passiert da?

Ja zunächst werden die mal gar nicht kommen und es wohnen ja auch relativ wenig Leute da. Aber es geht auch nicht eigentlich um die Leute, die da in der Nähe wohnen, sondern meine Vision ist, Menschen aus der Resignation…. oder das ist ein Gebiet, das mal wichtig war, bevölkert war und wo die meisten und auch besonders die Jugend, weggezogen sind. Aber es ist ein Potential und es ist irgendwie leer und es ist wichtig, da Leben rein zu bringen.

Also du bringst Leben in die leere Gegend?

Ja, eigentlich aber mehr geistliches Leben. Seit 1945 war dort eigentlich die Kirche - tot oder nicht relevant.

Was spielt sich dort ab? Wie sieht der Alltag aus?

Wenn es alles verkommen ist, dann muss man ja daran arbeiten. In dem kleinen Team sind Leute, die den Schutt wegräumen, alles saubermachen, für uns, die da wohnen, Wohnraum schaffen und die ersten Gästezimmer. Und die Kontakt aufnehmen mit Gemeinden und Kirche, die vor Ort ist, ganz verstreut, und denen sagen, „Kommt her, lasst uns gucken.“

Was kommen denn da für Gäste?

Einmal die Menschen, die da noch wohnen. Wir sagen: „Kommt, wir interessieren uns für euch.“

Was erwartet diese Gäste dort?

Zumindest ein leckerer Kaffee. - Und Gastfreundschaft. Und dass man dann guckt, ob da irgendein Response ist, von den Menschen. Und wenn da keiner ist, dann soll es an dem Ort nicht sein oder vielleicht soll es auch überhaupt nicht sein. Aber das müsste ich eindeutig erkennen.

Wenn wir in der Zukunft sind und es läuft alles super, und du hast den Response gespürt, woran hast du ihn bemerkt?

An der echten Freude und Neugierde, weil da nicht viel los ist. Und ein Hoffnungsschimmer in denen, dass sich da was Neues entwickeln kann. Christlicher Glaube ist eigentlich inspirierend und das haben wir auch in Tansania erfahren. Wir haben auch in Tansania erfahren, dass es diese aktiven Gruppen in den Gemeinden gibt, die die Motoren sind. Zu denen haben wir auch in Tansania gehört.

Und das ist jetzt in der Zukunft auch entstanden in deinem Projekt? Also jetzt, 5 Monate später, entstehen aktive Gruppen?

Ja, sonst würde ich es gar nicht machen.

Was kommen denn da für Leute? Alte? Junge?

Ich denke, gemischt. Familien, Kinder auch, natürlich. Aber eigentlich - so in meinen Gedanken - ist damit mein Auftrag schon beendet, denn ich habe den Platz geschaffen und das ist ja schon mal was. Und was die dann da machen, das ist deren Sache.

Dann gucken wir uns mal genau an, wie dieser Platz denn beschaffen ist und wie du es hingekriegt hast, ihn zu finden.

Da habe ich im Internet recherchiert. Es gibt 39 leere Gutshäuser und Bauernhöfe.

Und jetzt in der Zukunft: Einen Teil der Finanzierung hast du geleistet. Wie hast du den anderen Teil der Finanzierung bekommen?

Ich habe darauf vertraut, dass es schon einen Freundeskreis gibt, der unterstützt. Und wenn es fertig ist und ein Begegnungszentrum ist, dann müssen Leute auch was bezahlen.

Da bin ich vielleicht etwas blauäugig. Und ich weiß auch nicht, ob 10 000 Euro eine Riesensumme sind.

Wie hast du den Freundeskreis gefunden? Erzähl mal, was sind das für Leute?

Das waren Leute, die das selbe Anliegen haben. Und auch Leute, mit denen wir jahrelang verbunden sind und die auch unseren Einsatz in Tansania mitgetragen haben. - Obwohl sie dafür nichts bezahlen mussten, weil das von der Kirche bezahlt wurde. Aber das ist in der Gemeinde auch eine ständige Aufgabe: Über den Tellerrand zu gucken, nicht nur gucken, dass es in der Gemeinde gut läuft. Und es war für mich ja auch schon verrückt, nach Berlin zu gehen…. alleine. Und im Moment kann ich mich gar nicht erinnern, wo ich diese Motivation genau her habe….. Aber es ist in dieser langen Linie, das der Auftrag nicht zu Ende ist.

Und wenn ich dann arbeite und vor mir dieses Riesenland sehe, dann ist das für mich ein Auftrag. Das ist nicht mehr Tansania, ist aber genau das Selbe.

Wenn wir aus der Zukunft schauen, du hast ein Grundstück gefunden…. Wie hast du ausgewählt? Nach welchen Kriterien?

Nach der Beschaffenheit des Hauses, ob es genug Wohnraum gibt, mindestens sechs Gästezimmer, viel Platz für Gäste. Und es hat eine schöne Umgebung. Wald und natürlich wäre Wasser schön. Das wäre eigentlich fast ein Kriterium: in der Nähe von Wasser.

Wie sieht der Garten aus?

Viele Blumen. Für die Gäste gibt es Möglichkeit zur Gartenarbeit, um selber was zu puscheln, was anzupflanzen.

Wie sieht das Haus von innen aus?

Es hat zu meiner Freude große Räume. Wahrscheinlich müsste man die Fenster erneuern. Große Fenster machen, dass ganz viel Licht rein kommt. Weiß, also ganz einfach, ich habe ein bisschen von meinem Mann gelernt: Also keine bunten Tapeten, sondern weiß.

Da kommen dann Leute, erzähl mir mal von einem besonders schönen Erlebnis, als ihr das Haus voll hattet. Wie weit wollen wir da in die Zukunft gehen?

In einem halben Jahr.

Erzähl mir bitte eine sehr schöne Szene, die du dort beobachtest.

Ich dachte gerade an Enten im Wasser. Enten und ein Kahn. Und ein Steg und die Gewissheit, dass da keine Untiefen sind. Sicher zum Schwimmen.

Der Platz ist da. Aber ich sehe gar nicht mehr so sehr meine Aufgabe darin, da selber was zu machen…..

Ist dann deine Aufgabe, den Platz zu finden, den Platz zu kaufen und in die Hände einer Gruppe zu geben?

Richtig, und die Motivation der Gruppe muss mit meinem Anliegen übereinstimmen. Die verantwortlichen Mitarbeiter müssen die Leitidee verinnerlicht haben und mittragen.

Welches sind die Leitmotive deines Projektes?

Es geht im Kern um Gewährung der Gastfreundschaft, um Respekt für den einzelnen Gast und seiner Lebensauffassung. Es geht um Konfrontation mit dem biblischen Wertesystem durch Information und persönliches Zeugnis.

Wie offen darf die Begegnungsstätte sein für Menschen anderer Weltanschauungen?

Gäste jeglicher Weltanschauung sollten willkommen sein, zum Gespräch, zur Auseinandersetzung. Es sollte aber nicht die Plattform zur Ausbreitung ihrer Ideen sein.

Nehmen wir mal an, du hast eine Gruppe gefunden, die ideal ist. Bitte beschreibe mir diese Gruppe.

Es können ruhig Alte dabei sein. Altersmäßig gemischt. Das ist ja auch heute in der Gemeinde eine neue Sichtweise: Alt und Jung zusammen. Junge und Alte sollen gleichwertig nebeneinander sein. Mir ist wichtig, dass die Alten nicht sagen, „Du musst es so machen.“ , sondern dass die Jungen Spielraum haben. Es müssten eigentlich auch Handwerker dabei sein, die Freude am Arbeiten haben, die selber malen und für Elektrizität und Wasser und Heizung, damit das von Anfang an durch Fachleute überprüft wird. Wenn ein Architekt unter den Leuten wäre, und vielleicht noch ein junger, der das zu seinem eigenen Projekt macht…. Jetzt fällt mir übrigens ein ostdeutscher Pfarrer aus der SMD, einer evangelikalen, sehr lebendigen Gruppe an der Uni ein. Dem hatte mein Mann für ein Jugendzentrum Pläne gemacht, der hatte uns gesagt, er habe ein kleines Zentrum dort oben und immer wenn wir wollen, könnten wir da leben. Das haben wir nie in Anspruch genommen….

So einen bräuchtest du jetzt?

Ich bräuchte einen, der full-hearted ist und auch die Sachen kennt. - Den von damals könnte ich ja mal anrufen….

Einen full-hearted Architekten mit ähnlichen Werten?

Richtig!

Ist es ein junger oder ein alter Architekt?

Das ist egal - Es könnte auch ein alter sein. Zum Beispiel ein alter Senior-Expert, der eine Aufgabe sucht. Und man könnte sogar auch - eigentlich müsste ja auch ne Kirche oder Brot-für-die-Welt…. Das käme auch noch darauf an, dass man dieses Projekt irgendwie ein bisschen öffentlich macht. Einmal wegen der Mitarbeiter, aber eventuell auch wegen den Mitteln. Denn was ich einbringe ist ja nicht viel.

Also das heißt, dass du auf dem Weg zu diesem wunderschönen Grundstück eine Öffentlichkeit geschaffen hast?

Angefangen habe. Auch dass ich es jetzt hier dir erzähle und dich teilnehmen lassen kann. Und in der Gemeinde bin ich, wie gesagt,  noch nicht so aktiv, weil da so viel andere Projekte sind.

Das heißt, du hast weniger in der Gemeinde gemacht, sondern woanders die Öffentlichkeit geschaffen?

Richtig.

Zum Beispiel jetzt hier - und wo noch?

Ich könnte mir sogar auch denken… Ich bin mal vor 20 Jahren in die CDU eingetreten, eigentlich mit der Zielsetzung, Entwicklungshilfe in deren Gedankengut einzubringen. Ich hatte da sogar einen führenden Posten und dann hatte ich es auch probiert, aber das ist mir nicht gelungen.

Wenn wir das jetzt auf die Zukunftsvision übertragen, wie könntest du dir die Öffentlichkeit geschaffen haben?

Die CDU wäre die Partei, die mir liegt, oder wo ich eine gewisse Verbindung habe. Da gibt es Kreise, die sich mit Entwicklungshilfe befassen. Probieren könnte ich das schon. Auch wegen Mittel. - Wenn etwas konkret ist, dann kann man ja auch an Mittel denken. Aber erst muss das mal irgendwie sicher sein.

Okay - du hast das Grundstück gefunden, du hast auch Mittel, auch Verbündete, wie hast du es hingekriegt, das es sicher war?

Das Geld, was ich investiere, das ist sicher. Da bin ich ja bereit, mein Erspartes zu geben.

Woher hast du den Rest bekommen, der noch gefehlt hat?

Da hoffe ich, dass die auch ein bisschen von ihren Moneten abgeben.

Wer denn?

Ja, aus diesem Freundeskreis. Und da bräuchte ich noch ein bisschen mehr Geschick, denn viele Leute horten ihre Ersparnisse. Wenn man sie echt interessieren könnte, wenn sie die Werte, die Absicht, mittragen, da hätte ich sogar hier jemanden gefragt…. Wer ist denn hier? Unter meinen Freunden, die sagen, „Ich kann da was geben.“

Du hast also Mittel aus dem Freundeskreis bekommen, weil du deine Freunde gefragt hast?

Weil die mich kennen und weil die auch unsere Lebensgeschichte kennen. Für unseren Dienst in Tansania brauchten die nichts zahlen, nur beten und dahinter stehen. Und das ist mir auch das allerwichtigste, dass Leute das mittragen. Das ist eine geistliche Sache. Dass die Leute die geistliche Intention mittragen.

Noch zum Thema Zweifel: An sich habe ich keine grundsätzlichen Zweifel. Die Tatsachen sind so, dass das Land entkirchlicht ist und eigentlich eine Auffrischung vom Lebenswillen und vom Entwicklungswillen braucht. Das christliche Abendland hat das Evangelium als Grundlage mal gehabt. Und die Reformation kommt aus Deutschland. Diese Kräfte, die unsere Kultur sind und durch die ganze kommunistische Periode unterminiert sind, verschüttet sind, das wieder zu entwickeln.

Was kommt durch dein Projekt Neues in die Welt und was ist sein Nutzen für die Menschen?

Weil ich in Tansania erlebt habe, dass die Menschen in der Gemeinde, die wirklich den christlichen Glauben verstanden haben, dass die die Tüchtigsten waren, dass die was anpacken und dass sich da Dinge entwickeln, und das ist mein großes Vorbild. Da ich dieses Gebiet mit den Augen von damals sehe, denke ich da müsste es genauso passieren. Da müsste es irgendwo einen Platz geben wo man ganz locker brüderlich oder schwesterlich Evangelium lebt und weitersagt. Die Mitarbeiter müssten auch Beter sein und die müssten auch das Vertrauen haben, dass das was wirkt, und eine Vision. So wie das Café Impuls entstanden ist. Aus der Vision, da ist nichts, wir brauchen für die jungen Leute einen Platz wo sie sich wohlfühlen oder spielen können, wo sie mit dem konfrontiert werden, was los ist in der Politik und in der Kirche, und dann da kompetente Leute zu holen, denen man anmerkt, das stimmt, das ist keine Einbildung. In Tansania gibt es jetzt 53 evangelische Kirchen im Laufe von hundert Jahren. Das heißt, es ist was Echtes gewesen, sonst hätte sich das nicht entwickelt.

Bekommst du Unterstützung vom Café Impuls?

Nicht geldlich, aber ideell. - Obwohl sie bis jetzt sagen, „Komm lieber zu uns.“ - Aber das sehe ich nicht.

Also das Café Impuls kann noch eine wichtige Station sein auf deinem Weg?

Eine sehr wichtige. Manchmal dachte ich sogar an einen Ableger. Eng mit denen, und dass z.B. Mitarbeiter, die da Erfahrung haben, auch die ersten Mitarbeiter da oben sein könnten. Da ist die Leiterin, wir verstehen uns menschlich sehr gut, sie ist auch eine Beterin. Sie ist in erster Linie in ihrem Unternehmen dort und möchte nicht, dass dort was abgezogen wird.

Dann ist die Frage, wie man sie motivieren kann?

Richtig. - Dass Sie das als Ableger sieht, sozusagen.

Mal angenommen, du hättest es geschafft, sie zu motivieren, wie hättest du das gemacht?

Durch Gespräche und ich müsste auch selbst mal wieder hin gehen und ein paar Tage mitarbeiten. Und es dann entwickeln. Es ist eine ganz offene Frau. Kennst du auch den Marburger Kreis?

Nein. Ich bin ja eher kirchenfern.

Das ist eine Bewegung, die kommt von der moralischen Aufrüstung. Das ist dir ein Begriff?

Nein.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt, eigentlich aus Amerika kommend, um wieder irgendwo Moral in das Ganze zu kriegen nach all der fürchterlichen Zeit. Da hat sich eine Gruppe abgespalten, die sagt, nicht der Humanismus ist die Grundlage für die Erneuerung, sondern das Christentum. Das ist der Marburger Kreis, den gibt es jetzt auch seit 60 Jahren. Die treffen sich einmal in der Woche.

Vielleicht sind das ja auch….

Ach ja! - Und aus der Gruppe - das wäre natürlich das Beste!


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