Lebensträume finden und verwirklichen mit dem Zürcher Ressourcenmodell

Von Dr. Manfred Schröder

Das Zürcher Ressourcenmodell (ZRM®) von Dr. Frank Krause und Dr. Maja Storch nutzt wirkungsvoll und wissenschaftlich gut abgesichert Erkenntnisse aus Motivationsforschung, Persönlichkeitspsychologie und Neurowissenschaften, um angestrebte Veränderungen konsequent umzusetzen. Diese Methode eignet sich hervorragend zum Selbstmanagement und ist gerade für Lebensträumer/innen deshalb so wertvoll, weil sie unbewusste Bedürfnisse beachtet, bewusst macht und eine stimmige Haltung erzeugt, durch die selbstbestimmte Ziele mit Leichtigkeit erreicht werden.

 

Vom 8. - 10. Juli 2016 findet auf der Lotseninsel Schleimünde ein ZRM® Workshop mit Dr. Manfred Schröder und Martina Teschner statt.

 

Hier im Traumkraftwerk berichtet Dr. Manfred Schröder über seine persönlichen Erfahrungen mit der Selbstmanagementtechnik ZRM®:

Wie ich mehr als 20 kg abgenommen und meine Lebensqualität verbessert habe

Abnehmen ist eine Lebensaufgabe für mich. Als Naturwissenschaftler kenne ich die Theorie: Der Energieverbrauch muss kleiner sein als die Energiezufuhr. Es ist wie mit der Badewanne: Der Wasserstand steigt, wenn der Zufluss größer ist als der Abfluss. Dann war es soweit: Die Badewanne lief über. Ich wog 117 kg. Doch das war nur ein Symptom: Ich litt an Magenbeschwerden, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit. Ich führe das zu einem guten Teil auf meine Unzufriedenheit mit meiner beruflichen Situation zurück. Als sich dann nach Finanz- und Wirtschaftskrise, strategischen Fehlentscheidungen, Gesundschrumpfen und Transformation mit der Brechstange das Personalkarussell gedreht hatte, ich dauerhaft für mich keine interessante Perspektive sah und sich zu den anderen psychosomatischen Beschwerden Herzstiche gesellten, kündigte ich. Inzwischen wiege ich 92 kg, schlafe gut, bin gesund und fit. Hierzu hat auch das Züricher Ressourcenmodell (ZRM®) beigetragen, das von Maja Storch und Frank Krause entwickelt worden ist, wobei sie auf dem Rubikonmodell der Handlungsphasen der Motivationsforscher Peter Gollwitzer und Heinz Heckhausen aufbauen.

 

Zuvor hatte ich vergeblich versucht, durch Selbsthypnose, Visualisierung und andere Tranceübungen Abnehmen, Entspannung und Wohlbefinden zu unterstützen. Ich kann Gabriele Oettingen nur beipflichten: Positives Denken allein bewirkt nichts, schadet gar. Träumen kann das Erreichen von Zielen sogar verhindern. Übergewicht lässt sich nicht weghypnotisieren. Es reicht nicht aus, sich im Geist den erwünschten Zustand nur vorzustellen, der Weg zum Ziel muss dann konkret geplant werden, indem Hindernisse erkannt und Maßnahmen konkret und spezifisch geplant werden. Gabriele Oettingen nennt diese wirkungsvolle Technik für das Realisieren von Zielen, in der der erwünschten Zukunft die gegenwärtigen Realität gegenübergestellt wird, „mentales Kontrastieren“.

 

Das Züricher Ressourcenmodell vereinigt diese Phasen:

  • Unbewusste Bedürfnisse werden erkundet.
Hierzu dient die Arbeit mit inspirierenden Bildern, zu denen Assoziationen gesammelt und anhand von Körperreaktionen und Emotionen ausgewählt werden („Affektbilanz“).
  • Ein bewusstes Motiv wird als Wunsch formuliert, indem die mit positiven Affekten besetzten Assoziationen zusammengefügt werden.
  • Der Wunsch wird zu einem sogenannten Mottoziel verfeinert, das eine eigene Haltung ausdrückt, mit der das Erreichen des eigenen Ziels wahrscheinlicher wird. Die dabei auftretenden Veränderungen im psychischen System nennt das ZRM anschaulich „Überqueren des Rubikon“. Es findet ein Übergang von der motivationalen Phase in die intentionale Phase statt. Das Abwägen hat ein Ende und die Absicht wird gegenüber anderen Zielen abgeschirmt. Im NLP (Neurolinguistisches Programmieren) spricht man von Zielearbeit und sorgt dafür, dass Kriterien für die Wohlgeformtheit von Zielen erfüllt werden. Die sorgfältige Arbeit am Mottoziel bewirkt, dass Ambivalenzen zwischen Zielen aufgelöst werden und lädt das stimmig zur eigenen Person passende Ziel mit positiven Affekten auf.
  • Die Handlungen werden vorbereitet, indem Symbole im Alltag und insbesondere in der konkreten Situation an die gewünschte Haltung erinnern. Diese Erinnerungshilfen aktivieren das gewünschte neuronale Netz, so dass die zielführende Handlung ohne große Willensanstrengung unwillkürlich ablaufen kann. Die moderne Hirnforschung spricht hierbei von „Priming“ (Bahnung), im NLP wird diese Technik „Ankern“ genannt. 
Die dazu stimmigen Verhaltensweisen werden eingeübt, so dass sie dem Körpergedächtnis zur Verfügung stehen. ZRM nennt die Wechselwirkung zwischen kognitiven und emotionalen Zuständen mit dem Körpergeschehen „Embodiment“. Gunther Schmidt spricht von „Problemlösungsgymnastik“. Im NLP heißt eine entsprechende Technik „Anker verschmelzen“.
 Das ZRM greift die von Peter Gollwitzer entwickelten „Wenn-dann-Pläne“ auf, die nachgewiesenermaßen wirkungsvoll die Umsetzung unterstützen und die Selbstregulation fördern.

 

Mit dem Züricher Ressourcenmodell werden also selbstbestimmt verschiedene zur eigenen Person passende Ressourcen erarbeitet, die für eine stimmige Einheit aus Kognition, Emotion und Körper sorgen und die Zielumsetzung wirksam unterstützen.

 

Als ich an einem Badeort den Postkartenständer rotieren ließ, sprach mich spontan eine Postkarte an. Sie zeigte lebensfrohe Delfine, die schwungvoll aus dem blauen Ozean sprangen und fröhlich zu lächeln schienen. Diese Postkarte inspirierte mich zum Motto: „Ich schwimme mich frei.“ In einem Sommercamp besuchte ich Kurse zum Yogacoaching, durch die ich bereits eine gewisse Grundfitness erlangte. Das Haltungsziel, die Identität „Ich bin ein Yogi“ half mir seitdem, die nötige Disziplin für meine täglichen Yogaübungen aufzubringen. Diese haben den Grundumsatz erhöht, meine Beweglichkeit und Balance verbessert – und diese Erfolge wiederum haben mich zu weiteren sportlichen Aktivitäten motiviert, so dass der Energieverbrauch erhöht wurde. Meine Yogalehrerin riet mir: „Iss Früchte und Nüsse – keine Milchprodukte, keine Mehlprodukte, kein Fleisch, keinen Kaffee, keine gezuckerten Säfte“.

 

Verschiedene Wenn-dann-Pläne unterstützen meine Diät:

  • Wenn ich etwas essen möchte, spüre ich erst einmal nach, ob ich wirklich Hunger oder eventuell eher Durst habe.
  • Wenn ich Durst habe, trinke ich Wasser, Kräutertee oder pikanten Gemüsesaft.
  • Wenn ich Süßigkeiten oder Convenience-Food sehe, erinnere ich mich daran, dass die Kombination aus Fett und Zucker auf das Belohnungszentrum im Gehirn wirkt, süchtig macht, so dass ich der Verlockung besser ganz widerstehe.
  • Wenn ich Lust auf Süßes verspüre, esse ich ein winzig kleines Stück Schokolade mit 85 % Kakaoanteil.
  • Wenn es nach 17.00 Uhr ist, vermeide ich Kohlenhydrate und esse stattdessen Fisch oder trinke Kefir.
  • Wenn ich eine gewisse innere Unruhe verspüre, gönne ich mir eine Fahrradtour.
  • Wenn ich morgens aufstehe, wäge ich mich und trage den Datenpunkt in ein Diagramm ein.

 

Meine Lebensqualität habe ich auf diese Weise gesteigert.


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